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Bewusst Feiern

Den Abschluss unserer 6teiligen Serie „Bewusst Leben“ ziert dieses Thema hier, mit welchem wir euch allen eine prima Inspiration wünschen. Die gesamte Predigt könnt ihr hier nachhören

Feiern – darf man das als Christ überhaupt? Ja, die Bibel ist voller Geschichten und Aufforderungen zum bewussten Feiern.
Jesus ist gekommen, dass unsere Freude vollkommen werde. Er selber war ein Genießer, der sich den Vorwurf gefallen lassen musste ein Säufer und Fresser zu sein (Mt. 11,19). Sein erstes Wunder im Joh.-Ev. ist die Verlängerung einer feucht-fröhlichen Hochzeit durch die Vermehrung von Wein (Joh. 2). Jesus schenkt die Fülle. 600 Liter bester Wein. Das ist die Art von Jesus: Den Menschen Grund zum Feiern und zur Freude sein. Nahezu verschwenderisch und großzügig ist er, wenn es um dich geht. Das ist sein Herzschlag. Das Beste ist gerade gut genug für dich. Er beschenkt dich gerne aus seiner Fülle. Indem wir bewusst feiern, öffnen wir unser Herz und unsere Hände für Gottes beschenkende Art. Wer bewusst feiert, nimmt das Gute seines Lebens nicht für selbstverständlich, sondern dankbar und mit fröhlichem Herzen aus Gottes Hand. Er entwickelt einen Blick dafür und bekommt dadurch Kraft zum Leben geschenkt.

Bewusst feiern bedeutet, zu wissen wen bzw. was man feiert und warum. Wir können, sollen und dürfen vieles in unserem Leben feiern, zum Beispiel Geburtstag. Dabei feiern wir im Regelfall das Geburtstagskind – verständlicherweise. Doch ich versuche an Geburtstagen mehr noch Gott zu feiern, der uns diesen lieben Menschen und ihm sein Leben geschenkt hat. Ohne ihn gäbe es kein Geburtstagskind. Gott gibt reichlich Grund zu feiern: Essen, Trinken, Freunde, Familie, Arbeitsstelle, Geld, Gemeinde, Natur und vieles mehr. Das alles kommt aus Gottes segnender Hand und soll unser Herz zum Tanzen bringen.

Bewusst feiern meint all das, was uns (nachhaltig) Kraft zum Leben schenkt. Ein Trinkgelage sorgt für eine ausgelassene und gefüllte Zeit – am nächsten Morgen jedoch ist die Feierlaune verhallt und der Magen wie eine Faust geballt, während der dröhnende Schmerz in Kopf und Herz wiederhallt. Leere.

Bewusst feiern betäubt und verändert die Realität nicht, sie hinterlasst keine Leere, sondern schenkt Kraft zum Leben.

Im Hebräischen gibt es zwei Worte für feiern: [moed] und [hag]. Hag kann mit „tanzen“ übersetzt werden. Wer feiert, hört Musik und beginnt sich innerlich und/oder äußerlich zum Rhythmus zu bewegen. Gottes Herz schlägt rhythmisch und bis in Ewigkeit für dich. Bringt dich dieses Liebeslied (noch) zum Tanzen? David tanzte mit aller Kraft vor dem Herrn und interessierte sich nicht dafür, was andere denken (könnten). Moed meint „bestimmen/festlegen“. Das hebräische Jahr wurde durch die Feste zur Ehre Gottes strukturiert. Bewusst hat Gott diese Feste angeordnet, dass das Volk Israel gemeinsam das Feiern und die Gründe dafür nicht vergisst. Sie waren und sind Erinnerungen an das großartige Handeln Gottes am Volk Israel. Dieser Jahres-Rhythmus soll das Tanzbein im Herzen der Israeliten in Bewegung setzen. Bewusst feiern bedeutet, die Freude, die Gott einem erwiesen hat, aufs Neue ins Gedächtnis zu rufen.

Aber Gott wärmt nicht Altes für uns auf, sondern bereitet uns immer wieder neu einen Festschmaus für unser Herz und unsere Seele – heute! Der tröstende Zuspruch Gottes, dass er allzeit bei uns ist, der leckere Zwiebelrostbraten, die Geburt des ersten Kindes, die Beförderung um nur einige Beispiele zu nennen. Das kann Anlass zum Feiern sein. Ist dir das bewusst?

Viele junge Leute Leben nach dem Motto: Feier dein Leben, bevor es vorbei ist, denn dann ist es zu spät (YOLO*). Gott sagt: Ich will, dass du das Feiern übst, damit du bei meiner himmlischen Party, die eine Ewigkeit dauert, nicht außer Puste kommst (Matthäus 22,1ff.; Offenbarung 19,7ff.). Gott liefert uns genug Gründe zum Feiern, wer sie sieht und annimmt bekommt Kraft zum Leben.

 

*YOLO = you only live once = du lebst nur einmal

Hier könnt ihr den VideoSong von Könige und Priester anhören, welchen wir im Gottesdienst gezeigt haben: Warum feiern wir nicht

 

(Bildnachweis: Rang Oza from Pixabay)